
Erfurt. Der Countdown läuft: 18 Stunden vor der offiziellen Eröffnung der zweiten Auflage der Deutschen Tischtennis-Finals in der Messehalle Erfurt ging in der Loge 1 des Messezentrums die Auftakt-Pressekonferenz über die Bühne. DTTB-Vorstand Sport Richard Prause, Veranstaltungsmotor und TTTV-Präsident Uwe Schlütter, die Thüringer Nachwuchstalente Till Berbig und Anna Kühn sowie Landestrainer Frank Schulz gaben den Medienvertretern einen Ausblick auf die Titelkämpfe.
Das nationale Mega-Event beginnt am Freitag um 10 Uhr mit den ersten Partien der Jugend 19 und bringt an den vier Turniertagen über das lange Pfingstwochenende alle Alters- und Leistungsklassen in einem Turnier zusammen. Diesmal zusätzlich 500 Seniorinnen und Senioren in den Altersklassen 40 bis 85 neben Damen und Herren, Jugend 15 und 19 sowie den Leistungsklassen mit den besten Kreis-, Bezirks- und Verbandsliga-Akteuren Deutschlands.
„Unglaubliche Bandbreite“: 1.000 Teilnehmende zwischen elf und 91 Jahren an den fünf Deutschen Meisterschaften unter einem Dach
„Wir haben in diesem Jahr eine unglaubliche Bandbreite mit den Senioren, die erstmals mit dabei sind“, betonte DTTB-Sport-Vorstand Prause. „Das ist ein Tischtennis-Familienfest mit Spielerinnen und Spielern von elf bis 91 Jahren. Diese familiäre Atmosphäre finde ich sehr spannend. Aus Leistungssportsicht schaue ich besonders auf die Jugendwettbewerbe, die Damen und Herren – aber auch mit großem Interesse auf den Auftritt der Seniorinnen und Senioren. Vielleicht steige ich da ja demnächst selbst mit ein.“ Jüngste Teilnehmerin ist die elfjährige Lina Spitzer vom SV Alemania Riestedt in Sachsen-Anhalt in der Damen-C-Klasse. Die Älteste im Feld der Senioren 85 ist Bayerns Christel Rupprecht vom TSV Schorndorf mit 91 Jahren.
Prause hob die Multi-DM als wichtigstes nationales Turnier hervor, räumte aber auch ein, dass der enge internationale Turnierkalender vor allem bei den Herren für einige prominente Absagen gesorgt habe. „Die Spieler hecheln von einem Event zum nächsten. Dennoch ist diese Veranstaltung für uns zentral, und wir arbeiten kontinuierlich daran, sie weiterzuentwickeln.“
Die Finals bieten laut Prause insbesondere den Nachwuchsspielern eine wertvolle Bühne: „Es ist eine Chance, sich zu zeigen und zu sehen, wie groß der Abstand zwischen den Jüngeren und den Etablierten wirklich ist.“










Thüringer Nachwuchs mit Ambitionen am Start
Wie viel Motivation in der jungen Generation steckt, machten Anna Kühn (TSV Nobitz) und Till Berbig (USV Jena)deutlich. Kühn, die im Vorjahr noch bei den Leistungsklassen antrat, ist nun in der Jugend 15 dabei – ein erklärtes Ziel nach der Turnierpremiere 2024: „Ich habe mich riesig gefreut, als ich mich qualifiziert habe. Gegen bessere Gegner spiele ich besser – und habe dabei einfach mehr Spaß“, erklärte die ehrgeizige Thüringerin. „Meine Stärke? Alles! Ich bin eine aggressive Spielerin, die jeden Ball angreifen will.“
Berbig, Teilnehmer der Jugend 19, blickt auf das Vorjahr zurück, in dem er im Doppel-Viertelfinale gestanden hatte. „Diesmal will ich mir den Traum erfüllen, egal ob im Doppel oder Einzel. Ich habe aus den Fehlern von damals gelernt und will eine Medaille holen.“ Dass der Zwölftklässler am Erfurter Sportgymnasium einmal pro Woche in seinem Heimatverein in Weimar Jugendtraining gibt und er sich zusätzlich als Jugendsprecher im TTTV engagiert, ist für ihn selbstverständlich. Er empfinde diese Zusatzaufgaben neben dem Leistungssport nicht als Belastung, sondern als Bereicherung: „Man kann dem Sport etwas zurückgeben, kommt aus dem Alltag heraus und kann auch als Trainer einfach Spaß haben. Das gebe ich auch im Training an die Kinder weiter.“
Dass er selbst als Trainer tätig ist, der in diesem Jahr seine B-Lizenz-Prüfung absolvieren will, sei auf eine Idee seines Vaters zurückgegangen, der selbst als Jugendtrainer kürzer treten wollte: „Ich war anfangs skeptisch, aber es hat riesigen Spaß gemacht. Ich sehe mich als gelassenen Trainer mit Humor – aber auch mit der nötigen Härte, wenn es drauf ankommt.“
Veranstalter mit Feinschliff an der zweiten Auflage
Uwe Schlütter, DTTB-Vizepräsident und Präsident des TTTV, zog ein positives Fazit zur Vorbereitung: „Wir haben nach der Premiere im Vorjahr nochmal an vielen Stellen nachgebessert.“ Unter anderem freue er sich über die Resonanz beim Tag der Schulen, der am Freitagmorgen um 9.30 Uhr beginnt: „Wir haben über zehn Schulen am Start. Die Kinder und Lehrkräfte können Tischtennis ausprobieren, schnuppern und sich auspowern – an ganz kleinen und ganz großen Tischen. Jeder findet hier das Richtige für sich. Und anschließend oder zwischendurch können sie den Jugend-19-Assen bei ihren Deutschen Meisterschaften zusehen.“
Schlütter sieht die Deutschen Tischtennis-Finals auch als Mittel zur nachhaltigen Entwicklung des Sports: „Wir wollen die Sichtbarkeit unserer Sportart erhöhen. Letztes Jahr haben wir mehrere hundert neue Tischtennisspielerinnen und -spieler in Thüringen dazugewonnen. Ob es auf die Finals zurückzuführen ist, kann man natürlich nicht genau sagen. Geschadet hat das Turnier sicher nicht.“
TTTV-Landestrainer Frank Schulz sprach von einer besonderen Atmosphäre: „Für uns ist das ein echtes Heimspiel. Es ist toll, dass so viele Eltern, Freunde und Lehrer unserer Spielerinnen und Spieler dabei sein können. Das haben wir bei den anderen nationalen Mannschaften nicht, weil die zu weit weg sind. Die Unterstützung, die wir hier haben, ist eine einmalige Situation für unsere jungen Athletinnen und Athleten.“
Zu den Teilnehmerlisten bei click-TT
Über die Deutschen Tischtennis-Finals
Die TT-Finals in Thüringens Landeshauptstadt vom 6. bis 9. Juni sind einer der Höhepunkte im nationalen Tischtenniskalender – wer live dabei ist, erlebt die Deutschlands Asse in einer mitreißenden Atmosphäre bei Damen und Herren – darunter Jugend-Weltmeisterin Annett Kaufmann und die WM-Viertelfinalistinnen Sabine Winter und Yuan Wan -, Jugend 15 und Jugend 19, Seniorinnen und Senioren sowie die Aktiven in den Leistungsklassen. Am langen Pfingstwochenende spielen in der Messe Erfurt 1.000 Aktive bei dieser Multi-DM um die Titel.
Tickets ab zehn Euro, Rabatte für Jugendliche und Gruppen
Tickets gibt es ab zehn Euro (Hallen 2 und 3, ermäßigt). Die teuerste Karte ist das VIP-Ticket für 139 Euro. Die Tageskarte für alle Hallen am Wochenende gibt es für 40 Euro in der Kategorie 1 bzw. 32 Euro in der Kategorie 2. Mit dem Flanier-Ticket gibt es zudem eine günstige Eintrittskarte für alle, die sich hauptsächlich für das Geschehen in den Hallen 2 und 3 interessieren und nur gelegentlich einen Blick in Halle 1 werfen wollen. Ein Anspruch auf einen Sitzplatz in Halle 1 besteht nicht. Wie bei der Premiere profitieren Vereine und Gruppen von Rabatten, die ab zehn bzw. 20 Tickets gelten. Am Samstag gibt es beim Familientag wieder 50 Prozent Ermäßigung für alle Kinder und Jugendlichen bis einschließlich 17 Jahre.
Neben dem sportlichen Geschehen erwartet alle Fans in Thüringens Landeshauptstadt wieder ein buntes Rahmenprogramm mit vielfältigen Angeboten für Kinder und Erwachsene zum Mitmachen und Zuschauen. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf online auf TT-Finals.de.
Infos und Ticket für 2025
Turnier-Website: TT-Finals.de
Ergebnisse
- Alle Ergebnisse bei MKTT-online
- Rückblick auf die TT-Finals-Premiere: Die Medaillengewinner 2024 in Erfurt
Livestream
- Zum Livestreaming des MDR (Damen und Herren, Tisch 1, exklusiv)
- Zu den anderen Streams auf dem DTTB-YouTube-Kanal
Sonstige Links
- Hinweise für Zuschauer: Kleine Taschen, keine eigene Verpflegung mitbringen
- Tourismus in Thüringens Landeshauptstadt: Tischtennis gucken, Erfurt entdecken
- Senioren
- Weltmeisterin Wunner und Bundesliga-Crack Nieswand – die Spätstarterin und der Unermüdliche
- Vorschau: Welt- und Europameister spielen um die nationalen Titel
- Rahmenprogramm: Zuschauen und Mitmachen
- Zahlen, bitte! Materialschlacht in der Messe
Foto: Manfred Schilling