
Die elf Thüringer Auswahlspielerinnen und Auswahlspieler zeigten bei den Mitteldeutschen Meisterschaften der Damen und Herren am Wochenende in Wilsdruff bei Dresden insgesamt gute Leistungen. Das beste Ergebnis für den TTTV erzielte Kira Kölling (Post SV Mühlhausen) mit einem starken vierten Platz. Die Qualifikationsplätze für die Deutschen Meisterschaften im Rahmen der TT-Finals vom 06.-09. Juni 2025 gingen allesamt an den Sächsischen-Tischtennis-Verband (SäTTV).
In der Damen Konkurrenz entwickelte sich in der Gruppenphase in beiden Gruppen ein wahres Kopf-an-Kopf Rennen um den Einzug in die Hauptrunde. Die Plätze eins bis drei qualifizieren sich für die Endrunde.
In Gruppe A platzierten sich gleich Spielerinnen mit demselben Spielverhältnis von 4-3 Siegen hinter der souveränen Gruppensiegerin und späteren Mitteldeutschen Meisterin Leonie Hildebrandt (SäTTV). Dahinter gar nochmals drei Spielerinnen mit einer Bilanz von 3-4 Siegen. Neben der genannten Leonie Hildebrandt setzen sich TTTV-Nachwuchsspielerin Kira Kölling und Pascale Roth (SäTTV) knapp durch. Kölling gelang dabei ein vorentscheidender Sieg in der sechsten Spielrunde, als sich die andro-Vertragsspielerin erstmals gegen Luisa Reising (Landesverband Sachsen-Anhalt) durchsetzen konnte (4-2 Sätzen). Nachwuchsspielerin Leonie Strunz (Post SV Mühlhausen/ Post SV Zeulenroda) war lange Zeit in einer aussichtsreichen Position um die Qualifikation für die Endrunde, ihr fehlte am Ende ein weiterer Sieg.
Die Gruppe B war nicht weniger spannend: Auch hier gab es mit der Ukrainerin Oleksandra Novokhatska (SäTTV) eine eindeutige Gruppensiegerin mit einer makelosen Bilanz von 7-0. Zudem holte sich die ehemalige und langjährige Thüringer Kaderathletin Katharina Bondarenko-Getz (SäTTV) mit 6-1 Siegen den zweiten Gruppenplatz. Wie in Gruppe A gab es dahinter drei Spielerinnen mit derselben Einzelbilanz von 4-3 Siegen. Aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs und gleicher Sätze ging der letzte Qualifikationsplatz für die Endrunde der besten sechs Spielerinnen an die Nachwuchsspielerin aus Sachsen-Anhalt Lucy Dutkiewicz. Denise Husung (Post SV Mühlhausen) und Julia Heidelbach (USV Jena) hatten leider das Nachsehen.
In der Endrunde nehmen die Spielerinnen ihre Ergebnisse gegen die ebenfalls für die Endrunde qualifizierten Spielerinnen aus der Gruppenphase mit, sodass es zu drei weiteren Duellen gegen die drei qualifizierten Spielerinnen aus der anderen Gruppe kommt. Sportschülerin Kira Kölling nahm demnach den 4-1 Sieg gegen Roth und die 2-4 Niederlage gegen Hildebrandt aus der Gruppenphase in die Endrunde mit. Im ersten Spiel kam es für Kölling zur Revanche gegen die Ukrainerin Oleksandra Novokhatska in den Farben des SäTTV, die sich eine Woche zuvor als Mitteldeutsche Meisterin der U19 gekrönt hatte. Wie sieben Tage zuvor gelang der 15-jähringen Regionalligaspielerin kein Satzgewinn, sie konnte das Spiel aber wesentlich enger gestalten. Im ersten Satz vergab sie bei 10:7 und 11:10 vier Satzbälle und konnte im vierten Durchgang eine 9:4 Führung nicht zum Satzgewinn nutzen. Im zweiten Spiel traf sie auf Lucy Dutkiewicz – nach dem Punktspiel gegen Alemania Riestedt und bei den Mitteldeutschen Meisterschaften U19 letztes Wochenende – das dritte Duell der beiden gleichaltrigen Nachwuchsspielerinnen binnen drei Wochen. Beiden Mädchen war die Müdigkeit anzusehen, dennoch entwickelte sich in den Sätzen drei und vier ein offener Schlagabtausch, den das TTTV-Talent nach Mobilisierung aller Kraftreserven mit 4-1 gewinnen konnte. Im letzten Spiel ging es dann gegen Katharina Bondarenko-Getz (SäTTV). Kira lag erst mit 0-2 Sätzen und 1:4 im dritten Abschnitt zurück, kam nach einer Auszeit fulminant zurück und glich zum 2-2 Satzgleichstand aus. Bondarenko-Getz erhöhte wieder die Qualität und führte mit 3-2 Sätzen. Kira kam erneut zurück und führte im sechsten Satz 9:7, musste der Drittligaspielerin aus Sachsen dann aber doch mit 9:11 und schlussendlich 2-4 Sätzen zum Sieg gratulieren. Für TTTV-Landestrainer Frank Schulz auch persönlich ein ganz besonderes Spiel: „Kata und ich kennen uns ihr halbes Leben und ich durfte sie acht Jahre bei so vielen Wettkämpfen und Trainingseinheiten begleiten. Ich habe Kata als Trainer sehr viel zu verdanken und das werde ich ihr nie vergessen. Es war eine sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit und es ist einfach ein tolles Gefühl, wenn eine ehemalige und eine aktuelle Spielerin auf hohem Niveau gegeneinander gutes Tischtennis zeigen.“ Kira Kölling steigerte sich von nur einem Einzelsieg 2024 auf einen guten vierten Platz in der Endrunde in diesem Jahr.
In der Herren-Konkurrenz gab es für die TTTV-Spieler in diesem Jahr nichts zu holen. Niemand konnte sich für die Endrunde qualifizieren. Mitteldeutscher Meister der Herren wurde der Favorit Carlos Mühlbach, Silber ging an Johann Koschmieder und Bronze sicherte sich der Ukrainer Onufri Hoian (alle SäTTV).
Vincent Kazuch (Post SV Zeulenroda) war mit 19 Jahren bereits schon der Älteste der TTTV-„Herren“. Alle anderen vier nominierten Spieler sind Nachwuchsspieler und präsentierten sich allesamt in guter Verfassung. „Unsere Jungs sind auch bei den Erwachsenen dran. Dieses Jahr war das Niveau der Konkurrenz höher als im letzten Jahr, dennoch fehlt den Jungs nicht viel. Sie haben einen weiteren Schritt nach vorne gemacht, der nächste wird folgen. Wir wissen, was wir nach diesem Wettkampf im Training zu tun haben“, ordnet der Landestrainer das Ergebnis bei den Herren ein. Timo Seidel (Post SV Zeulenroda) spielte besonders stark auf. Das 16-Jährige Eigengewächs aus Zeulenroda führte u.a. gegen den späteren Vize-Mitteldeutschen Meister Johann Koschmieder (SäTTV) mit 3-0 Sätzen und hatte durchaus Chancen in den Sätzen vier und sieben das Spiel zu gewinnen.
Der TTTV bedankt sich für die tollen Leistungen der nominierten Spielerinnen und Spieler. Ein besonderer Dank geht an die ehrenamtlichen Betreuer Jörg Müller (Post SV Zeulenroda), Michael Günzel (Post SV Mühlhausen), Kevin Welde (USV Jena) und Andrei Fiodarau (SV SCHOTT Jena).
Text und Bild: TTTV-Landestrainer Frank Schulz