Postler verpassen Final Four

Veröffentlicht am 22.11.2023 im Bereich Aktuelles
Posts Kapitän Daniel Habesohn (Foto: Christian Habel)

Im Viertelfinale um den Deutschen Tischtennis-Pokal unterliegen die Mühlhäuser Herren auswärts dem ASV Grünwettersbach mit 0:3. Ovidiu Ionescu hat Ehrenpunkt auf dem Schläger. Irvin Bertrand zurück auf der Bank.

Von Thomas Stecher

Karlsruhe. Die Thüringer Straße in Grünwettersbach bleibt ein holpriges Pflaster für die Herren des Post SV. Nach der jüngsten 0:3-Niederlage in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) unterlagen die Mühlhäuser dem heimstarken ASV nun im Viertelfinale um den nationalen Pokal mit diesem bitteren, weil zu deutlichem Resultat. Damit hat die Truppe von Trainer Erik Schreyer das erklärte Saisonziel verpasst, in das Final Four im Januar 2024 in Ulm/Neu-Ulm einzuziehen. „Wir hatten in jedem Spiel unsere Möglichkeiten. Und, keine schlechten. Allerdings haben wir erneut die meisten davon liegen gelassen. So ein Aus ist ärgerlich, obwohl die Jungs aus Wettersbach sehr gut abgeliefert haben“, erklärte ein sichtlich angefressener Erik Schreyer nach der Schlappe.

Dabei hatte sich der Abend in der Peripherie von Karlsruhe zumindest zu Beginn recht gut angelassen und die Müntzerstädter Schlachtenbummler allen Grund, dem feurigen ASV-Anhang lautstark Paroli zu bieten. Posts Kapitän Daniel Habesohn führte gegen den agilen Portugiesen Tiago Apolonia im ersten Durchgang mit 8:4 und 10:8 und in Satz zwei mit 7:3. Warum genau der Österreicher trotzdem mit 0:2 in Rückstand geraten war, dürfte wohl selbst seinem Gegenüber ein kleines Rätsel bleiben. Der knappe 1:2-Anschluss blieb zu wenig, im vierten Satz war Apolonia griffiger und gewann letztlich mit 3:1. Die Halle in Grünwettersbach war endgültig erwacht und fieberte, mit dem 1:0 im Rücken, dem Auftritt ihres Publikumslieblings Ricardo Walther vollmundig entgegen.

Und, der deutsche Nationalspieler bleibt das „Sorgenkind“ der Postler: Irgendwie will es keinem der Thüringer gelingen, den hoch effizienten, nicht selten spektakulären und vor allem zermürbenden Stil des Wettersbachers zu überlisten. In diesem Fall scheiterte Steffen Mengel mit 1:3. Beim 1:2 und 9:5 aus Sicht des Siegerländers schien eine Aufholjagd möglich, doch Walther, in gewohnt ausgebuffter Manier, wandelte auch diesen Rückstand und ließ sich frenetisch bejubeln.

Nach der Pause sollte es Ovidiu Ionescu für die Gäste richten; gegen Deni Kozul leicht favorisiert, ging der zuletzt auf internationaler Bühne starke Rumäne zunächst forsch zu Werke und erarbeitete sich eine 2:1-Satzführung. Passend zu dem gebrauchten Mühlhäuser Abend in Nordbaden, ließ sich Ionescu jedoch von zwei vollkommen unnötigen Schiedsrichter-Eingriffen aus dem Rhythmus bringen – der eine oder andere Zuschauer und die Reaktionen des Wettersbacher Spielers taten ihr Übriges. Sportlich tadellos und fair einerseits, andererseits mit der fehlenden Kaltschnäuzigkeit wurde Ionescu vom entfesselt aufspielenden Kozul mit 3:2 abgefangen. Die ASV-Arena verwandelte sich ob es neuerlichen Triumphes über den Post SV und des Einzugs ins Pokal-Finale in ein Tollhaus. „Was soll ich sagen? Es ist Pflicht, auch nach der heftigsten Niederlage Größe zu beweisen. Wir gratulieren dem ASV zum Sieg und zum Sprung ins Final Four“, konstatierte Erik Schreyer.

Der Post-Trainer hat nun eine knappe Woche Zeit, seine Mannschaft wieder aufzurichten und für das bereits restlos ausverkaufte Heimspiel am LOTTO Thüringen Center Court gegen den SV Werder Bremen einzustellen. „Wir sind erfahren genug, werden eine Reaktion zeigen“, so Schreyer.

Mund abputzen und weiter machen. Viel mehr bleibt den Postlern um Kapitän Daniel Habesohn nach dem Pokal-Aus in Grünwettersbach gar nicht übrig. Denn am kommenden Wochenende geht es bereits in der TTBL mit dem schweren Heimspiel gegen den SV Werder Bremen weiter.

Regionalliga:
Pechsträhne der Damen reißt nicht ab

Von Verletzung und Krankheit dezimiert, unterliegen die Damen des Post SV Mühlhausen in der Tischtennis-Regionalliga beim ESV München-Freimann mit 4:6. Annika Fischer überragt mit 2,5-Punkten. Ausfälle dennoch nicht kompensierbar.

Annika Fischer vom Post SV Mühlhausen (Foto: Christian Habel/Pixo)

Von Thomas Stecher

München. Die Tischtennis-Damen des Post SV sind aktuell nicht gerade vom Glück verfolgt. Auf das hart erkämpfte 5:5-Remis bei der dritten Vertretung des TSV Dachau 65 folgte mit dem 4:6 bei ESV München-Freimann nun die zweite Niederlage der laufenden Saison in der Regionalliga (Süd). „Wir kauen personell seit knapp zwei Wochen auf der Felge. Das ist auf Dauer mit unserem Kader nicht zu kompensieren. Deshalb müssen wir diese beiden Ergebnisse akzeptieren und richtig einordnen. In beiden Spielen haben die Mädels alles gegeben und vorbildlich gekämpft“, erklärte Team-Betreuer Matthias Windloff. Neben seinem erkrankten Trainer-Kollegen Michael Günzel musste er neuerlich auf die verletzte Madeleine Teichert und auf Elina Vakhrusheva verzichten. Zudem konnte Denise Husung, nach kaum überstandener Erkrankung, ähnlich wie Madeleine Teichert in Dachau, gegen den ESV lediglich als „Lückenbüßerin“ amtieren. „Anfragen auf Verlegung sind uns verwehrt geblieben. Zumindest seitens des Deutschen Tischtennis Bundes. Also mussten wir mit dem spielen, was zur Verfügung steht. Oder, eben auch nicht“, so Windloff.

In München entwickelte sich von Beginn an eine dramatische Partie; dass die Gastgeberinnen bisher ohne Punkte im Tabellenkeller gestanden hatten, wollte nicht wirklich einleuchten. Margarita Tischenko, in ihrem zweiten Einsatz für den Post SV, und Denise Husung blieben gegen Ulrike Naujoks/Lisa Saur chancenlos (0:3). Und, nach dem Doppel stand schnell fest, dass es für Denise nicht weitergehen würde und sie ihre beiden Einzel im oberen Paarkreuz kampflos abtreten muss. Am Nebentisch wandelten Annika Fischer und Kira Kölling im Duell mit Anna Hovikyan/Sylvia Messer einen 0:2-Rückstand in ein 3:2 und hielten die Mühlhäuser Hoffnungen überhaupt am Leben.

Diese Hoffnungen wurden von einer bestens aufgelegten Annika Fischer weiter genährt: Sowohl gegen Ulrike Naujoks als auch gegen Anna Hovikyan gewann die Müntzerstädter Kapitänin mit 3:1 und hielt ihre Farben somit im Rennen um die Punkte. Auch Kira Kölling überzeugte im Vergleich mit Sylvia Messer (3:0). Dass am Ende nichts Zählbares heraussprang, lag an einer dramatischen letzten Runde. Margarita Tischenko kämpfte gegen Sylvia Messer vorbildlich, wurde im fünften Satz jedoch etwas zu hektisch (2:3), während Kira Kölling gegen die starke Lisa Saur gerade in Durchgang vier Möglichkeiten hatte, wenigstens das Unentschieden zu retten. Es fehlte das letzte Quäntchen Glück – die beiden Punkte blieben in München.

In der Tabelle verbleiben die Aufsteigerinnen aus Thüringen vorerst auf dem großartigen zweiten Tabellenrang (11:5) hinter Motor Wilsdruff (15:1). Zudem hat das junge Team nun bis zum 3. Dezember Zeit, wieder zu Kräften zu kommen und sich frisch zu sammeln. Ab 15 Uhr sind Annika Fischer & Co. dann bei der Reserve von Rapid Chemnitz gefordert.Posts Nummer eins, Annika Fischer, ließ in München nichts unversucht, stemmte sich, wie das gesamte Team, vehement gegen die Niederlage und holte starke 2,5-Punkte. Letztlich verhinderte das jedoch nicht die knappe 4:6-Auswärtsniederlage in Bayern.

Alle aktuellen Informationen stehen auch auf der Homepage des Post SV Mühlhausen.

Fotos: Christian Habel/Pixo