Katharina Bondarenko-Getz schafft direkte Qualifikation zum DTTB-Bundesranglistenfinale-TOP12

Veröffentlicht am 1.12.2021 im Bereich Aktuelles

Während der Mannschafts- und Individualspielbetrieb im TTTV vorerst wieder unterbrochen ist, werden im Nachwuchsleistungssport die nationalen und internationalen Wettkämpfe unter strengen Schutzmaßnahmen fortgesetzt – ohne Zuschauer und erstmals für Betreuer*innen unter der 2G- (geimpft oder genesen) und für alle Teilnehmer*innen unter der 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet).

Der TTTV-Nachwuchsleistungssport setzte seine starken Ergebnisse in dieser Saison fort und konnte sich auch beim DTTB-Bundesranglistenturnier-TOP24 der besten 24 Schüler*innen und der Jugend erneut leistungsstark präsentieren. Katharina Bondarenko-Getz (SV SCHOTT Jena) sicherte sich mit den nicht mehr ausgespielten Plätzen 5-8 die direkte Qualifikation für das DTTB-Bundesranglistenfinale-TOP12. „Wir können unfassbar stolz sein, was dieses 17-jährige Mädchen wieder einmal für sich selbst, aber auch für unseren TTTV geleistet hat“, bilanzierte TTTV-Landestrainer Frank Schulz voller Stolz und mit feuchten Augen, der Kata seit über sieben Jahren auf nationaler Ebene begleitet. „Es war ein Sieg ihres Willens, ihrer Einstellung, sie wollte es unbedingt und hat es wieder geschafft, obwohl es so schwer für sie war. Ich bin einfach sehr stolz auf sie.“ Till Berbig (USV Jena e.V.) beendete sein erstes DTTB-TOP24 auf den nicht mehr ausgespielten Plätzen 21-24.

Turniermodus

Für das DTTB-TOP24-Turnier in Refrath bei Bergisch Gladbach (Nordrhein-Westfalen) am vergangenen Wochenende qualifizierten sich über das DTTB-Bundesranglistenturnier-TOP48 im Oktober (Jugend 15) und Anfang November (Jugend 18) zwei unserer Thüringer Talente: Sportgymnasiast Till Berbig (USV Jena e.V.) ging in der Altersklasse Jugend 15 an den Start, Ex-Sportschülerin Katharina Bondarenko-Getz (SV SCHOTT Jena) spielte in der Jugend 18 auf. Denise Husung (Post SV Mühlhausen) musste ihre Teilnahme bei der Jugend 18 krankheitsbedingt absagen. In beiden Altersklassen fanden am Samstag zunächst fünf Gruppenspiele in jeweils vier Sechsergruppen statt. In der sich anschließenden Platzierungsrunde am Sonntag qualifizierten sich die Plätze eins bis acht direkt für das DTTB-Bundesranglistenfinale-TOP12 – der besten zwölf Schüler*innen und Jugendlichen in Deutschland. Vier weitere Startplätze werden durch das DTTB-Ressort Jugendsport nominiert.

Turnierverlauf

Katharina Bondarenko-Getz qualifizierte sich beim DTTB-TOP48 Anfang November 2021 durch die nicht mehr ausgespielten Plätze 13-16 zum ersten Mal seit dem Achtelfinale bei den Deutschen Schülermeisterschaften im März 2019 aufgrund ihrer Verletzungspause wieder für ein nationales Turnier der besten Spielerinnen in ihrer Altersklasse. Sie ging mit der persönlichen Zielstellung in den Wettkampf, sich zu beweisen „wo sie wirklich in Deutschland aktuell steht“. Der Start in die Gruppenphase am Samstag war durchwachsen. Sie musste gleich zu Beginn des Turniers drei Niederlagen wegstecken. Im ersten Spiel gegen Melinda Maiwald (Nordrhein-Westfalen) hatte sie mehrere Satzbälle, führte im zweiten Satz 8-7, im dritten Satz mit 9-8 und verlor dennoch mit 0-3 Sätzen. Im zweiten Spiel musste sie auch Nationalspielerin und der späteren Turniersiegerin Mia Griesel (Niedersachsen) mit 0-3 gratulieren, wobei Kata im dritten Satz bei einer 10-8 Führung zwei Satzbälle nicht nutzen konnte. Das dritte Gruppenspiel verlor sie mit 2-3 gegen Melanie Merk (Baden-Württemberg). Vor allem in engen Situationen fehlte gegen ihre Gegnerinnen immer wieder ihre gewohnte und nötige Kaltschnäuzigkeit und auch das letzte Quäntchen Glück. Maiwald und Merk sollte sie aber im weiteren Turnierverlauf noch hinter sich lassen. Mit dem Rücken zur Wand kämpfte Kata um ihre letzte Chance auf das DTTB-TOP12, das im Februar 2022 in Schleswig-Holstein stattfinden wird. Sie steigerte sich und gewann tatsächlich ihre letzten beiden Gruppenspiele souverän gegen Lea-Marie Schultz (Bayern) mit 3-1 und gegen Materialspielerin Maxi Langschwager (Mecklenburg-Vorpommern) mit 3-0. Das reichte zum wichtigen vierten Gruppenplatz, wodurch sie in der Platzierungsrunde noch die Möglichkeit erhielt, um die Plätze 5-16 zu spielen. Für Sonntag war also klar, dass Katharina beide Spiele des Tages gewinnen musste, um sich durch die Plätze 5-8 direkt qualifizieren zu können. Zuerst ging es für Katharina gegen die Drittplatzierte ihrer Parallelgruppe, die ehemalige Deutsche Vizemeisterin der Jugend 15 und aktuelle Nationalkader1-Athletin, Lisa Göbecke (Niedersachsen). Fokussiert und hochkonzentriert spielte Katharina deutlich besser auf als noch am Vortag und gewann ein von den Punkten her vermeintlich enges Spiel, letztlich souverän mit 3:0. Damit hatte sie ihr „Endspiel um die Quali für das TOP12“ erreicht. Um sicher das Ranglistenfinale zu erreichen, musste sie also auch noch das nächste Spiel gegen Leonie Hildebrandt (Sachsen) gewinnen, die noch beim TOP48 vor drei Wochen (5.-8. Platz) deutlich vor Katharina (13.-16. Platz) platziert war. Auch hier konnte sie an ihre Leistung des vorangegangenen Spiels anknüpfen und auf hohem Niveau ihre Gegnerin immer wieder unter Druck setzen. Mit einem 3-1-Erfolg machte Katharina so ihre dritte Qualifikation für das Bundesranglistenfinale nach 2018 und 2019 (jeweils Platz vier) perfekt.

Till Berbig (USV Jena e.V.) konnte sich durch den 13.-16. Platz beim DTTB-TOP48 erstmals für das DTTB-TOP24 qualifizieren. In einem sehr ausgeglichen und starken Teilnehmerfeld der Jugend 15 steigerte sich Till zwar spielerisch im Vergleich zum DTTB-TOP48, er beendete das Turnier schlussendlich aber ohne Sieg auf den nicht mehr ausgespielten Plätzen 21-24. Kleiner Wermutstropfen: aus seiner Gruppe kamen die beiden Finalisten des TOP24 mit Matej Haspel (Bayern) und Manuel Prohaska (Baden-Württemberg). TTTV-Landestrainer Schulz lobt vor allem Tills Entwicklung: „Till arbeitet sich seit Jahren konsequent in die nationale Spitze vor.“ 2018 nominierte der DTTB den damals elfjährigen Till lediglich für die Stufe II der Nationalen Talentsichtung. Im gleichen Jahr folgte der Wechsel an das Sportgymnasium Erfurt. 2019 schaffte er den Sprung in den DTTB-Talentkader, brach sich einige Wochen nach der Nominierung jedoch sein linkes Handgelenk. Es folgte 2020 die Corona-Pandemie. 2021 qualifizierte er sich beim DTTB-TOP48 zum ersten Mal unter die besten 24 Schüler in Deutschland. Unmittelbar nach dem Wettkampf erkrankte er an Corona und befand sich zwei Wochen in Quarantäne. „Till nimmt sehr viele Erfahrungen vom DTTB-TOP24 mit, vor allem die Tatsache, dass er im Gruppenspiel gegen den späteren Sieger Matej Haspel durchaus hätte gewinnen können. Er weiß, an welchen Schwerpunkten er hart arbeiten muss. Und Till hat mit Dr. Mathias Völzke einen Heimtrainer und mit dem USV Jena e.V. einen Verein, der ihn bei seinem Weg in die nationale Spitze zusätzlich unterstützt“.

Text: Anja Wohlfart (TTTV-Vizepräsidentin Leistungssport) und Frank Schulz (TTTV-Landestrainer)

Bild: Youth Championships Linz 2021

Ergebnisse: https://www.tischtennis.de/mkttonline.html?mkttid=f56cde2e