4 Fragen an Andreas Wenzel zur Mitteldeutschen Meisterschaft der Damen und Herren 2020

Veröffentlicht am 4.02.2020 im Bereich Aktuelles

Hallo Andreas, nach deiner schulischen wie sportlichen Ausbildung am Sportgymnasium in Erfurt hast du nun ein Lehramtsstudium in Jena begonnen. Welchen Stellenwert hat der Tischtennissport aktuell für dich und wie viel Zeit kannst du noch für das Training aufwenden?

Selbstverständlich kann ich durch das Studium nicht mehr in den gleichen Umfängen trainieren, wie an der Sportschule. Tischtennis ist dennoch ein großer Bestandteil in meinem Leben, für den ich viel Zeit und Kraft in den letzten Jahren geopfert habe. Auch sehe ich keine Gründe für mich, dem Sport nicht noch sehr sehr lange treu zu bleiben.

Gerade im Sportstudium konnte ich viele andere neue Sportarten testen, um mich mindestens körperlich fit zu halten, für Tischtennis bleibt da nicht allzu viel Zeit übrig, weil die Priorität auch ganz klar auf dem Studium liegt. Realistisch für mich sind ca. 1-2 Trainingseinheiten die Woche, aber gerade in der Prüfungsphase, die auch aktuell ist, bleibt der Sport schon sehr auf der Strecke. Insbesondere meine Vorbereitung für die Mitteldeutschen Meisterschaften ist doch sehr dürftig ausgefallen. Aber ich bin trotzdem sehr motiviert und extrem heiß darauf, dass Turnier zu spielen und hoffentlich spannende und harte Fights erleben zu können.

Nach einigen Jahren in der 3. Bundesliga trittst du auch im Mannschaftssport etwas kürzer und bist vor der Saison zurück zu deinem Heimatverein, dem TTV Hydro Nordhausen, in die Thüringenliga gewechselt. Wie zufrieden bist du mit dem bisherigen Saisonverlauf?

Das war für mich einfach der logische Schritt, wenn du nicht mehr die Möglichkeiten hast 4-5 Mal die Woche auf dem Niveau zu trainieren, auf dem du auch die Wettkämpfe bestreitest, kannst du auch nicht mehr dein vollständiges Leistungsniveau abrufen, was du vielleicht von dir selbst gewöhnt bist. Der Kontakt zu meinem Heimatverein ist natürlich nie abgerissen und irgendwann haben sich die Gespräche so entwickelt, dass es einfach gepasst hat. Gerade auch unter den Vorstellungen, die der Verein hat und mit welcher Philosophie sie versuchen sich jetzt für die kommenden Jahre aufzustellen, hat mich sehr positiv gestimmt und überzeugt. 

Mit der aktuellen Saison bin ich natürlich sehr zufrieden, wir sind Tabellenerster und noch ohne Niederlage, bisher ist es eine makellose Saison, aber wir wissen auch, dass noch Spiele ausstehen und wir keinen Gegner unterschätzen dürfen. Schließlich ist es Sport und auch wenn es sich nur wie eine Phrase anhört, aber am Ende muss alles erst gespielt werden. 🙂 Der Verein besteht aber nicht nur aus der ersten Herren Mannschaft, es gibt viele Dinge, die sich aktuell im Verein zum Positiven gewendet haben. Auch freut es mich einfach sehr, wenn ich etwas dem Verein zurückgeben kann, der gewissermaßen den Grundstein für all das gelegt hat, was ich im Tischtennissport erleben durfte.

Bei den diesjährigen Mitteldeutschen Meisterschaften wird es bei den Herren einen neuen Titelträger geben, nachdem dein ehemaliger Mannschaftskamerad Erik Schreyer als Seriensieger der Vorjahre nicht an den Start gehen wird. Wen siehst du in der Favoritenrolle für die Titelkämpfe?

Ich denke, es ist insgesamt ein sehr ausgeglichenes Feld. Natürlich fällt mit Erik der Spieler weg, der über Jahre die MDM dominiert hat. Einmal hatte ich ja die Chance seine Serie zu durchbrechen. Dieses Jahr sind es aber ganz andere Vorzeichen. Aus meiner Sicht kommen die Favoriten aus Sachsen. Natürlich würde ich mich freuen, wenn ich ein Wörtchen in der Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften mitsprechen könnte. Sie haben mit Nick Neumann-Manz und Johann Koschmieder, zwei Spieler die regelmäßig in der 3. Liga zum Einsatz kommen. Somit sind die beiden für mich auch die heißen Kandidaten auf den Titel. Sachsen-Anhalt geht aber auch mit 2 oder 3 Spieler an den Start, die in der Oberliga im vorderen Parkkreuz spielen. Diese sind auch zu jeder Zeit in der Lage Spieler aus 3. Bundesliga zu schlagen. Von daher würde ich sagen, dass es dieses Jahr schwer ist jemanden besonders hervorzuheben. 

Was muss bei den Mitteldeutschen passieren, damit du nach Ende der Wettkämpfe zufrieden nach Hause fährst?

Selbstverständlich würde ich mich freuen, so lange wie möglich im Rennen zu sein, wenn es darum geht, wer zu den Deutschen Meisterschaften fährt. Glücklich wäre ich schon, wenn ich mich für die Endrunde qualifiziere und mit meiner eigenen Leistung zufrieden bin und dabei noch Spaß am Wettkampf hatte.