Neuer Sport-Vize: Andreas Amend im Interview

Veröffentlicht am 3.08.2019 im Bereich Aktuelles

Hallo Andreas, du bist seit 1. Juli 2019 neuer Vizepräsident Sport im Thüringer Tischtennis-Verband (TTTV) e.V. und hast das Amt von Ralf Tresselt übernommen, der in das Präsidium des Deutschen Tischtennisbundes (DTTB) gewählt wurde.

Bitte stell dich zunächst kurz vor. Was hat dich dazu bewogen, das Amt zu übernehmen und dich damit für den TTTV zu engagieren?

Ich bin seit den 1980er Jahren dem Tischtennissport eng verbunden, zunächst als Spieler, aber schon Ende der 80er Jahr habe ich mein erstes Ehrenamt in einem Kreisverband in meiner rheinland-pfälzischen Heimat angenommen. Seit dieser Zeit war ich immer im Verein und auf der einen oder anderen Ebene in Tischtennis-Verbänden aktiv. Daran hat auch mein berufsbedingter Umzug nach Thüringen 1996 nichts geändert. In den 2000er Jahren gehörte ich schon einmal dem Vorstand des TTTV an – damals im Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem bin ich seit mittlerweile zwölf Jahren Abteilungsleiter Tischtennis im SV SCHOTT Jena, einem der größten Vereine im TTTV. Als mich Ralf Tresselt, den ich seit vielen Jahren kenne und schätze, im Frühjahr fragte, ob ich bereit sei, den durch seinen Wechsel zum DTTB vakant gewordenen Platz im TTTV-Vorstand zu übernehmen, habe ich ohne langes Nachdenken zugesagt.

Was hast du dir vorgenommen – zunächst kurzfristig bis zum Verbandstag 2020, zu dem neu gewählt wird und danach gegebenenfalls auch langfristig?

Bis zum Verbandstag 2020 sehe ich zwei große Themen:
Zum einen müssen wir die Thüringer Ausführungsbestimmungen zur bundeseinheitlichen Wettspielordnung überarbeiten und an die aktuell geltenden Regularien anpassen. Hier sollten wir prüfen, inwiefern wir die Flut an Durchführungsbestimmungen in die Ausführungsbestimmungen einfließen lassen können, um mit einem kompakten und transparenten Dokument arbeiten zu können.
Ein weiterer Schwerpunkt wird der Damensport sein. Erfreulicherweise haben wir zu dieser Saison dank der Aktivitäten von Damenwartin Natalie Löber erstmals wieder eine Steigerung der gemeldeten Mannschaften, wenn auch auf sehr niedrigem Niveau. Wir sollten alles daran setzen, um den Damenspielbetrieb in Thüringen nicht komplett zum Erliegen kommen zu lassen, auch wenn das heißt, Entscheidungen fällen zu müssen, von denen nicht alle begeistert sein werden.

Ich bin jetzt vom Vorstand des TTTV erstmal bis zum Verbandstag 2020 kooptiert. Wer dann nächstes Jahr für welche Vorstandsämter und Positionen in den Ausschüssen kandidieren wird und wer gewählt wird, bleibt abzuwarten. Egal wie der Vorstand dann aber aussehen wird, für den Tischtennis-Sport – nicht nur in Thüringen – wird es immer Herausforderung bleiben, sich gegen die große Konkurrenz anderer Sportarten und Freizeitangebote zu behaupten. Und das kann uns im Freistaat nur gelingen, wenn wir als Thüringer Tischtennis-Familie zusammen stehen und gemeinsam versuchen, das Beste für unseren Sport zu erreichen.

Nun zum Sportlichen: Wann beginnt offiziell die neue Spielsaison und wie schätzt du den Thüringer Tischtennissport derzeit ein?

Ganz formal gesprochen hat die Saison ja bereits am 1. Juli 2019 begonnen, aber so richtig geht es natürlich erst nach den Sommerferien los, wenn dann der Spielbetrieb in den Ligen wieder beginnt.
Mit zehn überregionalen Teams – allen voran natürlich die Profis vom Post SV Mühlhausen in TTBL und ECL, aber auch den weiteren Teams von der 3. Bundesliga bis zur Oberliga – sind wir für einen kleinen Verband im Mannschaftsspielbetrieb ziemlich gut aufgestellt, auch wenn ich mir da an der einen oder anderen Stelle mehr Einheimische im Einsatz wünschen würde.
Darunter sind die Thüringen- und Verbandsligen der Herren voll besetzt und es sind auch sieben Teams in der Verbandsliga Damen aktiv. Das ist erstmal erfreulich und ich gehe davon aus, dass der Spielbetrieb auf Landesebene gewohnt reibungslos ablaufen wird.

Auf welche Änderungen müssen sich die Tischtennisspielerinnen und -spieler in der neuen Saison einstellen?

Unmittelbar nach dem Saisonauftakt in den Ligen stehen im September dann die Landesendranglistenturniere an; zunächst im Nachwuchs und eine Woche später, am 21. September 2019, dann bei den Damen und Herren. Hier gibt es eine erste Veränderung beim Landesranglistenturnier der Damen und Herren, das nach der Abschaffung des Bundesranglistenfinales durch den DTTB jetzt an einem Tag in Bad Blankenburg als Top 8 ausgetragen wird. Den Siegern winkt die Direktqualifikation zu den Mitteldeutschen Meisterschaften.
Im Mannschaftsspielbetrieb wird es in der neuen Saison keine so gravierenden Veränderungen wie in der Vergangenheit, z.B. bei der Einführung der 4er-Mannschaften auf Bezirksebene bzw. der bundeseinheitlichen Wettspielordnung vor zwei Jahren, geben. Allerdings werden wir die Regeln und Vorgaben der bundeseinheitlichen Wettspielordnung noch stringenter als in der Vergangenheit umsetzen.

Was steht in der kommenden Saison an – welche Höhepunkte und Highlights können Spieler, aber auch Tischtennisinteressierte und Fans erwarten?

Nachdem der TTTV in der vergangenen Saison erfolgreicher Durchführer der Deutschen Seniorenmannschaften waren, wird Thüringen in dieser Saison die Mitteldeutschen Meisterschaften der Damen und Herren ausrichten. Der SV BW Weißensee wird am Wochenende 08./09. Februar 2020 hier Gastgeber sein. Dabei geht es um die Startplätze für die Deutschen Meisterschaften, die dann Anfang März bei unseren sächsischen Nachbarn in Chemnitz stattfinden werden. Auch wenn das Teilnehmerfeld dann nur noch je 32 statt bislang 48 Damen und Herren umfasst, wäre es natürlich toll, wenn auch der TTTV mit Teilnehmern vertreten wäre.

Hast du noch ein paar persönliche Worte an die Leser?

Zunächst wünsche ich allen eine tolle Spielzeit 2019/20 mit vielen spannenden Matches, dem erhofften Erfolg und zahlreichen schönen Erlebnissen rund um den TT-Sport. Weiterhin möchte ich an alle Sportfreundinnen und Sportfreunde appellieren, sich über das eigene Sporttreiben hinaus in Verein, Kreis, Bezirk oder Verband für ihren Sport zu engagieren. Ohne ehrenamtliches Engagement von möglichst vielen gehen wir schweren Zeiten entgegen. Von daher: Mitmachen, anpacken und etwas bewegen – Möglichkeiten dazu gibt es nahezu unbegrenzt!

Andreas Amend
Vizepräsident Sport
Thüringer Tischtennis-Verband (TTTV) e.V.