Katharina wird Deutsche Vizemeisterin – jetzt mit ausführlichem Bericht

Veröffentlicht am 29.11.2018 im Bereich Aktuelles

DTTB Bundesranglistenturnier TOP 24 der Schüler und Jugend

Am vergangenen Wochenende fand in Dillingen (Bayern) das DTTB Bundesranglistenturnier TOP 24 statt. Die besten 24 Schülerinnen und Schüler (U15), Mädchen und Jungen (U18) ermittelten in vier Konkurrenzen ihre Sieger und die begehrten Qualifikationen für das DTTB Bundesranglistenfinale TOP 12 im Februar 2019 in Lehrte. Für den TTTV gingen die beiden Schülerinnen des Erfurter Sportgymnasiums Katharina Bondarenko-Getz und Margarita Tischenko (beide SV Schott Jena) sowie Nico Müller (TTC HS Schwarza e.V.) vom Bezirksstützpunkt Schwarza/Suhl ins Rennen.

Katharina spielte erneut ein gutes Turnier und erreichte mit dem zweiten Platz und der Silbermedaille ihre bisher beste Platzierung bei einem nationalen Wettkampf. Die an Position drei gesetzte 14-jährige gewann zunächst ihre Gruppe C mit 4-1 Siegen. Die 2-3 Niederlage gegen Lisa Göbecke (Sachsen-Anhalt) im letzten Gruppenspiel hatte keine Auswirkungen auf den Turnierverlauf. Der Turniermodus sieht vor, dass besonders dem ersten Spiel nach der Gruppenphase eine enorme Bedeutung zukommt. Als Gruppensiegerin spielte Kata gegen die Zweitplatzierte der Gruppe D Anna Schüler (Schleswig-Holstein). Die Siegerin würde um die Plätze 1-4, die Verliererin nur noch um die Plätze 5-12 spielen. Das Spiel verlief dementsprechend hoch dramatisch und war zeitweise von langen Ballwechseln mit hohem Tempo bestimmt. Anna ist immer unangenehm für Kata, weil sie viele Ballwechsel spielen kann, wenn man es zulässt, erklärte TTTV-Landestrainer Frank Schulz vor der Partie. Nach einer schnellen 1-0 Satzführung und hoher Führung im zweiten Satz von Kata, entwickelte sich das Spiel zu einer ausgeglicheren Begegnung. Schlussendlich behielt die Thüringerin aber die Nerven, siegte mit 3-2 Sätzen und zog ins Halbfinale ein. Kata hat das Spiel gewonnen, weil sie variabler war und das im Moment des größten Drucks auch taktisch konzentriert umsetzen konnte. Noch vor einigen Monaten hätte Kata nur die Möglichkeit gehabt, über das Tempo zu kommen. Mittlerweile ist sie technisch stärker und kann dadurch genauere Platzierungswechsel spielen und das Tempo auch mal geschickt in einem Ballwechsel verschleppen. Am Sonntag ging es weiter. Auch im Halbfinale gegen die Abwehrspielerin Lea Lachenmayer (Baden-Württemberg), die in der Gruppenphase gegen die spätere Siegerin Naomi Pranjkovic (Bayern) gewann, ging es über die volle Distanz von fünf Sätzen. Wieder schaffte es Kata einen konzentrierten, starken Entscheidungssatz zu spielen und zog ins Finale ein. Dort musste sie sich ihrer langjährigen Konkurrentin – aber auch Freundin – Noami Prankovic nach großem Kampf mit 1-3 Sätzen geschlagen geben. Nach einem 0-2 Satzrückstand drehte die Sportschülerin die Partie und hatte bei 1-2 Satzrückstand und einer 10-8 Führung im vierten Satz sogar die Chance, auszugleichen. Dieses Mal kämpfte sich aber die Bayerin zurück und gewann in vier Sätzen.

Regionalspielerin Margarita Tischenko qualifizierte sich durch einen 21. Platz für das TOP 24. Sie wollte dort vor allem zeigen, dass sie – nach einem Jahr außerhalb der besten 24 deutschen Mädchen – mithalten kann. Das gelang ihr zum Teil. In der Gruppenphase hatte sie es zunächst schwer und belegte den fünften Rang mit einer 1-4 Bilanz. Wie erwähnt kam es nun im ersten Spiel nach der Gruppenphase zum wichtigen KO-Spiel, bei Margarita entweder um die Plätze 13-20 oder 21-24. Die Gegnerin war Luisa Reising (Sachsen-Anhalt). Leider konnte Margarita ihre Matchbälle bei der 10-8 Führung im fünften Satz nicht nutzen, verlor das Match und spielte am Sonntag um die Plätze 21-24. Dort zeigte sie aber trotz der Enttäuschung vom Vortag große Kämpferqualitäten und besiegte zunächst Hannah Schönau (WTTV) mit 3-2 Sätzen. Dieses Mal drehte die 16-jährige den Spieß herum, wehrte beim 5-10 im Entscheidungssatz fünf Matchbälle ihrer Gegnerin ab und siegte noch mit 12-10 und 3-2 Sätzen. Im Spiel um Platz 21 gewann sie schließlich auch noch gegen Ramona Betz (Baden-Württemberg) und belegte Platz 21. Damit bestätigte sie ihre Platzierung vom TOP 48 vor drei Wochen. Das ist eine realistische Platzierung von Margarita. Arbeitet sie nun verstärkt vor allem an ihren Schwächen, besteht noch viel Potenzial, weiter vorne mitzuspielen.

Nico Müller nahm zum ersten Mal am TOP 24 der besten deutschen Jugendlichen teil. Auch Nico hatte es in der Gruppenphase zunächst schwer und spielte wie Margarita eine Bilanz von 1-4 Siegen. Allerdings fehlten ihm nur fünf Sätze auf Gruppenplatz vier. In seinem bedeutsamen KO-Spiel nach der Gruppenphase ging es gegen Darius Hayden (Sachsen-Anhalt). Der Thüringenligaspieler spielte phasenweise starkes Tischtennis und erkämpfte sich einige – auch zum Teil hohe – Führungen. Bei 1-1 Sätzen konnte Nico leider seine Satzbälle nicht nutzen und vergab beim 10-10 im fünften Satz einen vermeintlich leichten Schmetterball zum Matchball. Nach der bitteren 2-3 Niederlage spielte auch Nico um die Plätze 21-24 und belegte am Ende ebenso den noch bestmöglichen Platz 21. Er besiegte in seinen letzten beiden Spielen am Sonntag Yannick Sprengel (Sachsen-Anhalt) mit 3-2 Sätzen und Malte Joshua Klute (Hessen) mit 3-0 Sätzen. Aus Sicht des Landestrainers hätte es für Nico definitiv weiter nach vorne gehen können: Nico fehlen die vielen harten Matches außerhalb der nationalen Wettkämpfe. Er ist ein sehr intelligenter Spieler, der taktische Vorgaben sehr gut umsetzen kann. Gegen nahezu jeden Gegner findet er einen Ansatz im Spiel, um diesen in große Schwierigkeiten zu bringen. Immer wieder spielt er sich hohe Führungen aus eigener Stärke heraus. Was am Ende oft fehlt, ist die Konstanz, ein Match und ein solch hochqualitatives Turnier auf konstant hohem Niveau durchzuspielen. Trotzdem bin ich sehr, sehr stolz auf Nico, was er beim TOP 48 und auch hier beim TOP 24 gezeigt und geleistet hat, Hut ab!

Fazit:
Margarita wieder beim TOP 24 und Nico erstmals dabei, belegten mit einer Bilanz von jeweils 3-5 Siegen einen ordentlichen Platz 21 im Gesamtklassement. Das ist für beide eine gute Ausgangssituation, um sich über die Mitteldeutschen Einzelmeisterschaften Ende Januar 2019 für die Deutschen Jugendmeisterschaften zu qualifizieren und dort dann erneut anzugreifen.
Katharina spielt konstant gute nationale Ergebnisse und gehört zur nationalen Spitze. Nach den beiden Bronzemedaillen bei den Deutschen Meisterschaften U15 (März 2018) und beim Bundesranglistenturnier TOP 48 U15 (Oktober 2018) bedeutet dieser Erfolg ihre dritte nationale Einzelmedaille innerhalb von achten Monaten. Wir sind voll im Plan in Richtung TOP 12 und Deutschen Schülerinnenmeisterschaften. Damit konnte niemand ernsthaft rechnen. Wir wussten nicht und es war eine große Herausforderung, wie sich die drastische Reduzierung der Trainingseinheiten von Kata auswirken wurde. Wir mussten das Training stark reduzieren, haben daran gefeilt, sehr intelligent die wenigen Einheiten zu nutzen, aber diese mit hoher Qualität zu füllen.
Ich freue mich wahnsinnig, nach Weihnachten in die Trainingslager mit den Kids und meinem großen Trainerteam zu starten, um die nächsten Herausforderungen DTTB Futurecup (12./13.01.2019), Mitteldeutsche Meisterschaften (26./27.01.2019), DTTB Regionalsichtung (31.01.-03.02.2019) und DTTB TOP 12 (16./17.02.2019) anzugehen. Dass mit unserem FSJler Andrei Federov, Dominik Meisel, Ronald Raue, Anja Pohl und Ingolf Gläßer (Minikaderlehrgang 27.-30.12.2018 in Erfurt) sowie Andreas Wenzel, Jörg Müller, Dominik Meisel, Andrei Federov, Kay Hühler und Hasan Bradei (D-Kader Lehrgang 02.-05.01.2019 in Zeulenroda) gleich so viele Trainer dabei sind, erfüllt mich mit größter Dankbarkeit und Stolz, wie wir mittlerweile in diesem Verband arbeiten.

 

gez. TTTV-Landestrainer Frank Schulz