
Vier Unstrut-Hainich-Teams starten in der bestens besetzten 2. Tischtennis-Bezirksliga mit unterschiedlichen Zielen. Bad Langensalza durch Zugänge von Ortmann und Simon deutlich verstärkt. Bischoff & Co. setzen als Neulinge ein frühes Ausrufezeichen gegen Wingerode. Blau-Weiß Mühlhausen vorerst Spitzenreiter. Posts junge fünfte Mannschaft strebt Klassenerhalt an.
Von Thomas Stecher
Landkreis. Schon vor der neuen Saison war es zu vermuten, nun haben es die ersten Spiele vollauf bestätigt: Die Staffel 1 der 2. Tischtennis-Bezirksliga (Nord) war selten zuvor derart hochkarätig besetzt. „Auf der Ebene in Thüringen die vielleicht stärkste Staffel, die es jemals gegeben hat. Es wird überall in der Tabelle ein ordentliches Hauen und Stechen geben“, ist Jens Nölker überzeugt. Der Sportwart Nordthüringens zählt zum Kader des SV Blau-Weiß Mühlhausen; die Müntzerstädter sind mit zwei Siegen gestartet und zählen erneut zum erweiterten Kreis der Titelaspiranten.
Dem kampflosen 8:0 in Nordhausen – obwohl mit Heimrecht, war die dritte Mannschaft des TTV Hydro nicht angetreten – ließen die Blau-Weißen in der heimischen Georgii-Halle ein 8:4 über die Reserve des TSV 1891 Breitenworbis folgen. Die Tischherren, ohne René Fritsch angetreten, hatten dabei allerdings ihre liebe Mühe. Vor allem, weil Sabrina Leusenrink nicht ihren allerbesten Tag erwischt hatte. Im Sommer aus Bleicherode an die Unstrut gewechselt, um Blau-Weiß im Kampf um den Wiederaufstieg zu unterstützen, verlor sie ihre drei Einzel überraschend deutlich und gewann nur das Doppel an der Seite von Christian Sippel. Dieser hielt sich, genau wie Willi Weritz und Jens Nölker, in den Einzeln jedoch schadlos, so dass die Gastgeber den Arbeitssieg unter Dach und Fach brachten.

Vorerst vom Spitzenrang grüßend, spüren die Mühlhäuser bereits den Atem der Verfolger im Nacken. Vor allem der SV Blau-Weiß Tüngeda hat früh in der Saison zwei Duftmarken gesetzt. War der Sieg bei der jungen Fünft-Vertretung des Post SV Mühlhausen zwar etwas zu hoch, aber zu erwarten (8:1), stellt das 8:5 gegen den starken SV Schwarz-Rot Wingerode ein echtes Ausrufezeichen dar. Sensationell im Spielverlauf war der Einzelsieg von Carsten Bischoff über den früheren Doppel-Landesmeister Heiko Wenderott (3:2).
„Das war ein großartiges Einzel und insgesamt ein echtes Spitzenspiel, dass Tüngeda letztlich verdient gewonnen hat. Da hat man schon zwei absolute Top-Teams gegeneinander gesehen“, analysierte Lars Ortmann. Der einstige Thüringer Auswahlspieler war zu Gast in der Hainich-Sporthalle in Behringen – gewiss auch zur Gegnerschau. Ortmann, einer von zwei Neuzugängen beim TTV TWB Bad Langensalza, zählt mit den Kur- und Rosenstädtern ebenfalls in den engsten Kreis der Titelaspiranten. Angeführt von ihm und dem erfahrenen Karl Simon gelang TWB zum Auftakt ein 8:1 bei Nordhausen III. Komplettiert werden die Bad Langensalzaer durch Peter Malso und Axel Körner. „Neben uns sehe ich eben genau Tüngeda und Wingerode als heiße Kandidaten auf die Meisterschaft“, erklärte Lars Ortmann.
Aus Sicht der Tüngedaer kam der Sieg über die Eichsfelder schon überraschend: „Ehrlich gesagt, hätten wir nicht gedacht, dass wir gewinnen können. Wingerode hat ein ganz starkes vorderes Paarkreuz, dennoch hat sich ein Spiel auf Augenhöhe entwickelt. Wir hatten dann zweimal im fünften Satz das glücklichere Ende für uns“, so Carsten Bischoff, mit vollen 3,5 Punkten der Matchwinner für die Blau-Weißen. Diese waren im Sommer – genau wie die Wingeröder – als einer der Meister der 3. Bezirksligen aufgestiegen.
Für das vierte Team aus dem Unstrut-Hainich-Kreis, für Post Mühlhausen V, geht es indes einzig und alleine um den Klassenerhalt. „Wir hatten, etwas überraschend, die Chance bekommen, aufzusteigen. Vor allem für die weiteren Entwicklung unserer Perspektiv-Spieler haben wir den Sprung gewagt. Am Konzept, auf die Jugend zu setzen, ändert sich für uns auch eine Liga höher nichts“, stellte Posts Kapitän Volker Porzelt klar. Er traut seinen „jungen Wilden“ den Erhalt der Staffel bereits zu. Das 1:8 gegen starke Tüngedaer ändert daran nichts.
Am 12. September, ab 19.30 Uhr, steigt in der Halle am historischen Kristanplatz das große Mühlhäuser Stadt-Derby zwischen Post V und Blau-Weiß I. Die Gäste gehen deutlich favorisiert in diese Begegnung.