Juliane Meyer und Sandra Schröter durchbrechen Nordhäuser Dominanz bei den Tischtennis-Bezirksmeisterschaften der Damen und Herren in der Georgii-Halle. Martin Wiegner vom TTV Hydro holt Zweifach-Gold. Vereinskameradin Josefine Heuring erobert Titel bei den Frauen.
Von Thomas Stecher
Mühlhausen. Es hatte im Vorfeld der Tischtennis-Bezirksmeisterschaften in der Mühlhäuser Georgii-Halle etwas gerumpelt. Nicht in der Organisation des einmal mehr emsigen Gastgebers SV Blau-Weiß Mühlhausen um Bezirkssportwart Jens Nölker, sondern in den Teilnehmerfeldern. War die Liste bei den Damen ohnehin schon kurz, da unter anderem die meisten Regionalliga-Spielerinnen des Post SV Mühlhausen vorqualifiziert waren und ohnehin zum letzten Einsatz des Jahres in Chemnitz weilten, so fehlten bei den Herren einige namhafte Starter. Steffen Henich (SF Leubingen) und Christian Funke (MTV Greußen) hatten krankheitsbedingt absagen müssen, Simon Stützer vom Post SV hatte dem Gipfeltreffen seiner Truppe mit dem starken SSV 07 Schlotheim in der Verbandsliga (West) den Vorzug gegeben. Entsprechend gab es Veränderungen in den Setzlisten und zahlreiche Nachrücker – vor allem Spieler aus dem Unstrut-Hainich-Kreis und ein Aktiver aus dem Eichsfeld profitierten davon.
Im Herren-Einzel drang allerdings nur Jan Bollweg vom Post SV in die Phalanx der Medaillengewinner vor. Nach seinem Sieg über Arne Lorenz (TWB Bad Langensalza) in der ersten Hauptrunde überraschte der Postler im Viertelfinale gegen Pierre Gerlach (ESV Lok Erfurt) mit einem 3:1-Erfolg und hatte gegen den an Position eins gesetzten Arthur Wieland in der Vorschlussrunde durchaus Möglichkeiten. Doch der Favorit von Thüringenligist TTV Hydro Nordhausen behielt mit 3:2 die Oberhand und buchte ein rein Rolandstädter Finale. Hier behauptete sich sein kampfstarker Vereinskamerad Martin Wiegner und gewann den Titel (3:1). Neben Bollweg fand sich Martin Preißer von den SF Leubingen auf dem geteilten Bronzerang ein. Zu dem Quartett auf dem Podium hat sich Yves Reuter (ESV Lok Erfurt/Platz fünf) sicher für die Landesmeisterschaften des Thüringer Tischtennis-Verbandes (TTTV) am 20. und 21. Januar 2024 in Weißensee qualifiziert.
Die weiteren Teilnehmer aus dem Eichsfeld und Unstrut-Hainich-Kreis hatten – wenigstens bei den Männern – nicht viel mit den vorderen Rängen zu tun. Tim Selle, Thomas Rurainsky (beide TWB Bad Langensalza), Christoph Pfeil, Johannes Wand (beide TTV Dingelstädt), Christian Sippel, Rene Schuchardt (beide Blau-Weiß Mühlhausen), Olaf Schreiber (VSG Oberdorla) und Maximilian Brüning (Post SV) mussten bereits in der Gruppenphase die Segel streichen. Im Achtelfinale kam das Aus für den zuletzt starken Carsten Bischoff (Blau-Weiß Tüngeda), für Arne Lorenz (TWB), Talent Toby Kölling und Niklas Halbeisen (beide Post SV) sowie für Dorian Pilarski (SG Weißenborn-Lüderode) und Christopher Bachert (TSV Breitenworbis).
Wiegner geht über die Maximaldistanz
Hydro Nordhausens Martin Wiegner avancierte indes zum echten Marathonmann. An der Seite von Vereinskamerad Tom Plessmann stürmte er im Doppel ebenfalls ins Endspiel – das Nordhäuser Duo besiegte die Überraschungsfinalisten Stephan Korn und Leon Hellmann vom SV 05 Friedrichroda mit 3:1 in Sätzen. Die Bronzemedaillen gingen an die Kombinationen Philipp Musche/Yves Reuter (VSG Bad Frankenhausen/Lok Erfurt) und Pierre Gerlach/Martin Preißer (Lok Erfurt/SF Leubingen).
Heuring dominiert Damen-Konkurrenz
Im Feld der Frauen gab es ebenfalls einen Rolandstädter Triumph – für Josefine Heuring vom TTV Hydro Nordhausen war es ein Start-Ziel-Sieg. Im Semifinale ließ sie Lokalmatadorin Sandra Schröter (Post) keine echte Chance (3:0) und auch das Endspiel gegen Annekatrin Schott (ESV Lok Erfurt) wurde zu einer klaren 3:0-Angelegenheit. Neben Sandra Schröter holte sich Tabea Zander den zweiten Bronzerang. Die Mitfavoritin vom TTV Heiligenstadt war leicht angeschlagen in den Wettbewerb gegangen und will bei den Landesmeisterschaften, für die sich außerdem Josefine Schöneich (Lok Erfurt) qualifiziert hat, wieder angreifen.
Im Damen-Doppel gab es derweil eine Überraschung durch Sandra Schröter und Juliane Meyer vom gastgebenden SV Blau-Weiß. Das Mühlhäuser Duett kämpfte sich ins Finale und rang dort die Paarung Josefine Schöneich/Annekatrin Schott (beide Lok Erfurt) mit 12:10 im fünften Durchgang nieder.
„Trotz etlicher krankheitsbedingter Absagen und parallel stattfindender Punktspiele hatten wir gute Teilnehmerfelder – komplette 32 Herren und dazu 13 Damen sind wirklich in Ordnung. Ein Extralob muss man Martin Wiegner aussprechen. Er hatte volles Programm. Und, dass mit Juliane Meyer und Sandra Schröter zwei Mühlhäuserinnen den Titel im Damen-Doppel geholt haben, ist natürlich für die Gastgeberstadt besonders erfreulich“, erklärte Nordthüringens Tischtennis-Sportwart Jens Nölker, der sich auf sein mittlerweile bewährtes Team im Hintergrund verlassen konnte.