„Mehr Spiele wollen wir nicht verlieren“

Veröffentlicht am 13.12.2023 im Bereich Aktuelles

Interview der Woche: René Konschak (MTV Greußen) über den Erfolg seines Tischtennis-Teams

Sebastian Fernschild (Mediengruppe Thüringen)
Bilder: Andereas Weikert


Greußen. Sie eilen von Sieg zu Sieg und scheinen nicht zu stoppen zu sein. Die Tischtennisspieler des MTV Greußen haben die Hinrunde der 1. Bezirksliga mit neun Siegen in neun Spielen beendet und nehmen direkten Kurs in Richtung Wiederaufstieg in die Verbandsliga. Einen großen Anteil daran hat René Konschak. Der 41-jährige Buchhalter ist ein Ur-Greußener, spielt nun wieder in der ersten Mannschaft, ist Abteilungsleiter Tischtennis und zweiter stellvertretender Vorsitzender des MTV Greußen. Seine Aufgaben werden nicht weniger, auch wenn das vielleicht ganz anders gedacht war. Wir sprachen mit ihm über den neuerlichen Erfolg, Aufstiegsabsichten und wie es weitergehen soll beim MTV.

Sie und ihr Team sorgen für mächtig Bambule in der Liga. War das so geplant?

Das auf keinen Fall. Man liebäugelt natürlich schon etwas und ehrlich gesagt, war es ein klein wenig erwartbar. Zwar nicht in dem Ausmaß, aber dass wir vorne dabei sind. So ist es aber noch schöner, und es freut uns sehr, wenn der Plan aufgeht.

Was war denn vor Saisonbeginn das Ziel?

Oben mitspielen und dann mal schauen, was geht. Primär war nicht der sofortige Wiederaufstieg angedacht. Aber wenn es sich ergibt, nehmen wir das gerne mit.

Demzufolge haben Sie das Ziel nach oben korrigiert?

Ja, so wird es wahrscheinlich. Der Aufstieg wird definitiv über uns gehen. Wir haben auch den Zweiten und Dritten noch zu Hause bei uns. Man muss erstmal so viele Spiele hintereinander gewinnen, das ist für uns eine Kunst. Deswegen auch Chapeau für das Team, dass wir so konstant sind. Für uns als Kleinstadt immer wieder in solchen Ligen zu spielen, ist ein großer Erfolg. Bei uns fließt kein Geld oder irgendwas anderes. Das ist alles selbst aufgebaut, und so soll es auch bleiben. Zudem wäre es auch nicht glaubwürdig, wenn wir nicht sagen würden, dass wir aufsteigen wollen. Da muss man schon realistisch sein.

Der Abstieg aus der Verbandsliga war mit Sicherheit so nicht eingeplant?

Auf keinen Fall. Wir sind sportlich abgestiegen, aber auch sehr unglücklich, da wir große personelle Probleme hatten. Ein Spieler ist Vater geworden, ein anderer ist nun in Clingen Bürgermeister (Mario Schütze). Es war eine verkorkste Saison. Es ist schwer für unseren kleinen Verein, da zwei, drei Leute zu kompensieren oder aufzufangen. Dadurch haben wir die Quittung bekommen. Aber um das noch mal zu betonen: Den fehlenden Spielern wollen und werden wir überhaupt keinen Vorwurf machen, wir respektieren jede Entscheidung. Wir sind alles Amateure, Privates und Familie gehen immer vor.

Haben Sie Neuzugänge bekommen?

Ja, zwei Spieler aus Oberbösa sind zu uns gekommen: Christian Funke und Florian Bochmann (spielt zweite Mannschaft). Die beiden wollten es sich bei uns mal ansehen, und es hat ihnen gefallen. Wenn es nicht der Fall gewesen wäre, dann wäre es auch nicht weiter wild gewesen.

Soll die Rückrunde auch zu Null gespielt werden?

Na klar, mehr Spiele wollen wir nicht verlieren. Nein, Spaß beiseite. Natürlich wollen wir weiterhin erfolgreich sein. Aber selbst wenn wir mal verlieren sollten, dann ist das Team so gefestigt, dass man das kompensieren kann. Das Niveau in der Mannschaft ist hoch und die Stimmung könnte nach dieser Hinrunde kaum besser sein. Das gilt auch für das zweite Team. Wir fordern uns gegenseitig in jedem Training, und das sieht man an den Ergebnissen.

Wenn sie aufsteigen sollten, verstärkt sich dann der MTV?

Nur unter einer bestimmten Voraussetzung. Wenn sich was ergeben sollte, dass jemand zu uns kommen möchte – auf freiwilliger Basis – werden wir niemandem Steine in den Weg legen. Es ist jeder willkommen und dann schaut man gegenseitig, ob es menschlich passt. Die Gemeinschaft ist uns im Verein sehr wichtig, das ist ein großer Aspekt. Wenn nicht, dann haben wir auch so eine Spitzenmannschaft.

In der gleichen Liga spielt auch die Zweite des MTV. Das ist problemlos möglich?

Das geht, sogar bis in die Thüringenliga. Da muss man auch keine Sonderanträge stellen oder ähnliches. Da ist das vereinsinterne Derby was ganz Besonderes. Dadurch, dass die Erste abgestiegen und die Zweite ein Jahr zuvor aufgestiegen ist, treffen wir uns nun in der Mitte.

Wie lange spielen Sie noch?

Eigentlich war ich Spieler der Zweiten, das hat sich nun wieder geändert. Wie es in der Rückrunde weitergeht, bleibt offen. Ich mache auch gerne Platz für ein paar junge Wilde.