TTV Hydro Nordhausen bei den Männern und Post Mühlhausen bei den Damen als Landesmeister in der Oberliga startberechtigt. Mit sechs Teams starke Präsenz in der Thüringenliga.
Die Tischtennis-Saison 2019/20 hat aufgrund der Corona-Pandemie ein jähes Ende gefunden. Bereits am 13. März hatte der Deutsche Tischtennis-Bunde (DTTB) den kompletten Wettspielbetrieb eingestellt; die Landesverbände und die untergeordneten Bezirks- und Kreisverbände haben sich dieser Entscheidung angeschlossen. Punktspiele oder Turniere wären ohnehin nicht mehr möglich gewesen – die Hallen der gesamten Republik wurden für den Sportbetrieb geschlossen. Am 1. April – von vielen für einen Aprilscherz gehalten – beendete der DTTB die Spielzeit final. Auch hier folgten die Landesverbände. „Natürlich war der Aufschrei mancherorts groß. Doch dieser entschlossene Weg war richtig. Nicht nur im Nachgang betrachtet. So konnten sich die Vereine umgehend auf die Arbeit für 2020/21 konzentrieren. Schließlich gelten die Fristen wie gewohnt“, erklärt Jens Nölker, erst zum Sportwart des Tischtennis-Bezirks Nordthüringen gewählt.
Nachdem am 31. Mai die Wechselfrist geendet hatte und das nächste Transferfenster erst für die Wechsel zur Rückrunde geöffnet werden wird, ging es für die Verantwortlichen von der 1. Bundesliga bis zur niedrigsten Kreisliga in den letzten Tagen darum, die zahllosen Spielklassen der neuen Saison, die laut DTTB am 1. September 2020 beginnen soll, einzuteilen.
„Und ein Blick auf das Resultat verrät: Nordthüringen ist richtig gut vertreten“, freut sich Jens Nölker. Angeführt wird die Liste von der ersten Mannschaft des Post SV Mühlhausen in der Tischtennis- Bundesliga der Herren (TTBL). Den Müntzerstädtern wurde vor Wochenfrist die Lizenz offiziell erteilt. Zweite Kraft im Norden des Freistaates – im Männerbereich – ist der TTV Hydro Nordhausen. Der frisch gebackene Landesmeister startet zukünftig in der Oberliga, Staffel Mitte, und hat sich im Sommer namhaft verstärkt. So trägt mit Olegs Kartuzovs (SG Stahl Blankenburg) zukünftig ein lettischer Nationalspieler und mehrfacher WM-Teilnehmer das Trikot der Rolandstädter.
Nach Jahren der Absenz in der Oberliga an den Start gehen werden auch die Damen des Post SV Mühlhausen. „Wir haben eine junge Truppe zusammengefügt und freuen uns auf die Herausforderungen“, erklärt Post-Trainer Erik Schreyer das Projekt. Dafür konnten mit Merle Langner (SV Unterpörlitz) und Lena-Marie Starkloff (SV Motor Tambach-Dietharz) zwei TTTV-Nachwuchskader-Athletinnen gewonnen werden.
Eine Etage tiefer, in der Thüringenliga der Herren, wird es erneut zahlreiche Nordthüringer Derbys geben: Der TTV Bleicherode, mit Rückkehrer Tobias Liebergesell (TTC Wohlbach), das TTZ Sponeta Erfurt, der Bischlebener SV, die SF Leubingen, der Tabarzer SV und die Reserve von Post Mühlhausen stellen gemeinsam 60 Prozent der Staffel.
Groß ist die Freude beim Thüringer Tischtennis-Verband (TTTV) derweil über die erstarkte Damen-Verbandsliga, die in der Rückserie in eine Thüringenliga münden soll. Aus dem Bezirksverband Nord haben dafür der ESV Lok Erfurt und das TTZ Sponeta Erfurt jeweils ein Team gemeldet.
In den beiden Staffeln der Verbandsliga der Männer werden sich der MTV Greußen, TTSV Herbsleben, ESV Lok Erfurt, TTC Oberbösa und der Gothaer SV (Ost) sowie der SSV 07 Schlotheim, TSV Breitenworbis und der SV Schwarz-Rot Wingerode (West) der guten Konkurrenz stellen. Die Wingeröder um die Top-Spieler Heiko Wenderott und Marcel Wille waren als souveräner Meister der 1. Bezirksliga (Nord) aufgestiegen und haben sich für das zur Disposition stehende Spielsystem in Sechser-Mannschaften entsprechend verstärkt.
Sorgen bereiten indes die Blicke von der 1. Bezirksliga mit einer Staffel, über die 2. Bezirksliga mit zwei Staffeln bis in die 3. Bezirksliga mit immerhin vier Staffeln. Nicht überall konnte die Sollstärke von zehn Teams erreicht werden – selbst im Oberhaus des Bezirksverbandes nicht. Die Jugend-Bezirksliga wird sogar nur mit sieben Mannschaften in die Saison gehen: Einheit Worbis, Post Mühlhausen, Lok Erfurt, der Nordhäuser SV, das TTZ Sponeta Erfurt, Germania Großfurra und der SV Motor Tambach-Dietharz haben gemeldet. „Dieser Entwicklung im Nachwuchsbereich müssen wir entschieden entgegensteuern. Da sind alle gemeinsam gefordert“, so Nölker. Vom 20. Juni bis zum 1. Juli werden die Nordthüringer Tischtennis-Vereine nun Zeit haben, ihre Mannschaftsaufstellungen für die Hinrunde abzugeben. Bis Ende Juli erstellen und veröffentlichen die Staffelleiter dann die Spielpläne.