
Kreisfachausschuss tagt in der Georgii-Halle und freut sich auf 81 Mannschaften im Wettkampfbetrieb ab der Kreisoberliga. Zwei neue Staffeln müssen geschaffen werden. Kreispokal nach Reform immer beliebter. Mini-Meisterschaften sollen wieder in den Fokus rücken.
Von Thomas Stecher
Mühlhausen. „Tischtennis boomt im Unstrut-Hainich-Kreis!“ Mit markigen Worten eröffnete KFV-Chef Günter Zickler (TSV Bad Tennstedt) die Sommerkonferenz des Kreisfachverbandes Tischtennis in der Mühlhäuser Georgii-Halle. Ein Blick in die Runde unterstrich diese These. Selten zuvor hatten an einer Sitzung zur Eröffnung der Saison derart viele Vereinsvertreter teilgenommen. Da passte es perfekt ins Bild, dass Jens Nölker (SV Blau-Weiß Mühlhausen), sportlicher Leiter im Kreis, den Aufbau von zwei frischen Ligen zur Spielzeit 2025/26 verkündete. Aufgrund etlicher Neumeldungen – zum Beispiel durch SV Fortuna 49 Körner – wird die 3. Kreisliga erstmals zweigleisig, in Nord- und in Südstaffel, fahren.
Zudem wird die Jugend-Kreisliga wiederbelebt. Diese hatte ihre letzte Blütezeit Mitte der 1990er-Jahre; in der alten Post-Halle am Mühlhäuser Blobach. Um eine Teilnahme haben sich der TSV Bad Tennstedt, Blau-Weiß Tüngeda, der TTV TWB Bad Langensalza, der TTSV Herbsleben sowie der Post SV beworben. „Gespielt werden soll dezentral mit Hin- und Rückspiel. Damit jede Spielerin und jeder Spieler genügend Einsätze hat, haben wir uns für das Braunschweiger System entschieden“, sagte Günter Zickler, der die Staffelleitung übernimmt. Vorteil am sogenannten Braunschweiger System ist, dass eine Mannschaft zu dritt oder zu viert antreten kann. Unabhängig davon, ob der Gegner drei oder vier Aktive stellt. Zudem wird komplett durchgespielt, so dass es garantiert zehn Partien gibt.
Ergänzt durch die zwei neuen Staffeln, wird der KFV Unstrut-Hainich mit neun Ligen in die Saison 2025/26 gehen; insgesamt sind 81 Mannschaften aus den Vereinen des Landkreises aktiv im Wettspielbetrieb. „Das ist absoluter Rekord“, ist sich Günter Zickler sicher. Angeführt von der Kreisoberliga, in der sich die sechste Vertretung von Erstligist Post Mühlhausen anschickt, ihren Titel neuerlich zu verteidigen, finden sich zwei 1. Kreisligen, zwei 2. und 3. Kreisligen (jeweils Nord und Süd) sowie die Jugend- und die Schüler-Kreisliga.
Parallel dazu läuft – bei den Erwachsenen – der Kreispokal, für den sich 37 Mannschaften gemeldet haben. Amtierender Sieger ist der VfL Hüpstedt, der bis in das Landesfinale vorgedrungen war und sich dort den zweiten Platz gesichert hat. Als „Losfee“ fungierte in der Georgii-Halle Carsten Bischoff vom SV Blau-Weiß Tüngeda, weil sein Verein keinen Teilnehmer am Wettbewerb stellt. Der Bezirksliga-Spieler bewies dabei ein glückliches Händchen. In der oberen Hälfte des Turnierbaums tummeln sich mit TWB II, Post VI, Bad Tennstedt I, der ersten Garnitur der SG Urbach und mit Finalteilnehmer DJK Struth gleich mehrere Titelkandidaten. Nach der Reform, unter anderem wird von Beginn an frei gelost und im K.o.-System gestartet, erfreut sich der Pokal großer Beliebtheit.
Der offizielle Startschuss in den Kreisligen erfolgt am 18. August – der frühe Beginn stieß unter den Vereinsvertretern nur bedingt auf Gegenliebe. „Durch die große Anzahl an Partien und den Wunsch, die Ferien auszusparen, haben wir keine Wahl. Auf der anderen Seite legen wir bei der Gestaltung der Spielpläne ein hohes Maß an Flexibilität an. So kann jede Mannschaft für sich und im Kontext des Vereins gut und langfristig planen“, begründete Jens Nölker den Aufgalopp noch vor der Mühlhäuser Stadtkirmes und dem Mittelalterstadtfest in Bad Langensalza.
Als Hauptkritikpunkt steht die eingeschlafene Durchführung der Mini-Meisterschaften. „Da sind alle Vereine in der Pflicht, wir müssen unbedingt nachschärfen. Gerade für die Jüngsten, noch ohne Turnierlizenz und Teilnahme an Punktspielen, haben wir Wettkämpfe anzubieten“, stellte Jens Nölker klar. Entsprechend soll es 2025 mehrere Ortsentscheide und Anfang 2026 einen Kreisentscheid geben.