Viermal Meister in einem Verein und der Musterumgang mit Corona

Veröffentlicht am 8.06.2020 im Bereich Aktuelles

Nach der Entscheidung des Deutschen Tischtennis-Bundes Anfang April, die aktuelle Spielserie 19/20 zu beenden, standen zahlreiche Landes- und deren Bezirks-und Kreisverbände vor der Herausforderung mit gewissen Formalitäten zu Auf -und Abstieg umzugehen.

Sicherlich ist es eine gute Option gewesen, die Erstplatzierten der Staffel dementsprechend zu belohnen, die durchaus allesamt sportlich diesen Rang erspielt hatten, auch wenn regional zahlreiche Grenzfälle oder Schwierigkeiten bestanden um etwa Zweitplatzierte mit mit einem Spiel weniger im Kopf am Kopf Rennen nicht schlechter zu stellen. Zudem stünde eventuell auch noch das ein oder andere Spitzenspiel oder aber eine Partie um den Abstieg am anderen Ende der Tabelle aus. Dennoch ließ sich häufig (gerade für bestehende Relegationsplätze) die beste Lösung finden und einige Ligen werden zum nächsten Jahr aufgestockt. Die Relegationsregelung ist im positiven Sinne somit sehr kulant.

Für den Umgang mit Grenzfällen bzw. Zweitplatzierten brachte im Tischtennis-Kreisverband der Sportfreund Manfred Heurich einen Vorschlag ein, nachdem ähnlich wie im Handball eine Leistungszahl per Anzahl erspielter Punkte geteilt durch die stattgefundenen Spiele errechnet wurde und man somit wohl bestmögliche Transparenz erzielen kann. So kann es in Einzelfällen durchaus sein, dass neben dem Ersten statt dem Zweitplatzierten der Dritte oder Vierte aufsteigt.

Teilweise gibt es durch entsprechende Rückzüge im Jahresverlauf auch keinen Absteiger, daneben aber auch deutlich Letztplatzierte, die laut normalen Regularien sowieso im nächsten Jahr sich in der tieferen Liga einfinden werden.

Unabhängig davon gab es aber dennoch zahlreiche Mannschaften, die bereits in der Vorrunde mit deutlichem Vorsprung dauerhaft auf dem ersten oder einer der oberen Tabellenplätze zu finden waren und besten Gewissens den regulären Aufstieg verdient haben.

Im TTV Mittelschmalkalden sicherte sich die erste Mannschaft ohne Punktverlust in der Kreisoberliga den ersten Rang und steigt damit erwartungsgemäß in die 3. Bezirksliga auf, wo die Mannschaft Lukas Ilgen/Lars Kössel/Christoph Engelhardt/Mario Perlt sicherlich unter den ersten drei Teams rangieren kann. Zudem sicherte sich die Mannschaft den Kreispokal. Aufgrund der Corona-Krise konnten aber leider nicht die nächste Pokalrunde oder das Endspiel um den Kreismeister stattfinden, obgleich man beide Events sehr gerne bestritten hätte und mit guten Erfolgschancen ausgestattet war. Vielleicht kann man ja wenigstens noch auf ein Nachholspiel um den Kreismeistertitel hoffen, welches sowieso unabhängig vom Ligabetrieb angesetzt worden wäre.

Mit einem ähnlichen lachenden und weinenden Auge blicken die Sportler der 2. und 3. Mannschaft zurück. Dabei erspielten sich beide den 1. Platz und finden sich nächstes Jahr in der Kreisoberliga bzw. der 1. Kreisliga ein. Auch hier ist man voller Überzeugung, dass man den Aufstieg sportlich geschafft hätte, denn der erste Rang wurde nach der Rückrunde immer bestätigt und wenn nicht, wäre man definitiv als Zweiter nachgerückt.

Die diesjährige Zweite um Annette Engelhardt/Marco Rudloff/ Michael Wolf und Rico Kössel wird wohl gemeinsam mit der noch aktueller dritten Besetzung um Eckhardt Ludwig/Bernhard Reissner/Jürgen Rudloff/Alex Roth aufgrund der neuen QTTR-Werte, nach denen (als Leistungszahl) die Spieler aufgestellt werden, etwas verändert und durchmischt.

In der vergangen Woche hat auch im schmalkalder Vorort das Training erstmals nach der Corona-Pandemie unter strikten Hygieneauflagen in Kooperation mit den städtischen Behörden begonnen. Im Namen des gesamten Vorstandes meinte Vorsitzender Wilfried Hildenbrandt dazu: „Wir trainieren in Kleingruppen mit maximal acht Leuten, die sich spätestens einen Tag vorher für gewisse Zeiten anzumelden haben. Organisiert ist das Training in drei Blöcken an drei Wochentagen, dabei wurde eine halbe Stunde Leerlauf einkalkuliert um ausreichende Lüftung und Kontaktreduzierung zu gewährleisten. Der Abstand von 1,5m ist fortwährende Grundvoraussetzung und am Eingang steht Desinfektionsmittel bereit. Das Doppel-Training ist untersagt.“ Ferner zieht man auch das Positive aus der Krise, denn einige Sportfreunde könnten sich vorstellen, das Konzept der Trainingseinteilung mit entsprechenden Partnern in den Gruppen auch weiterhin beizubehalten. Dies würde in sportlicher Hinsicht gewinnbringend sein und ein gutes Taktieren der hohen Anzahl an trainingsbegeisterten Sportlern gewährleisten. Auch das Nachwuchstraining wird in Kürze wieder aufgenommen. Im kommenden Jahr werden zwei Sportfreunde an einer Übungsleiter-Qualifizierung teilnehmen, um auch hier noch mehr Qualität beizutragen.